
Veranstaltungsreihe „Bildung4Future“ – Online-Podiumsdiskussion
Jung. Digital. Politisch. – Demokratiebildung zwischen Ost und West neu denken
Zum Hintergrund
Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung prägen die Spuren der Teilung weiterhin das gesellschaftliche und politische Leben in Deutschland. Wie der aktuelle Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland zeigt, identifizieren sich junge Menschen in Ostdeutschland deutlich häufiger mit ihrer regionalen Herkunft als ihre westdeutschen Altersgenossen.
Der Ost-West-Diskurs liefert aufschlussreiche Einblicke in die unterschiedlichen Wahrnehmungen junger Menschen in Deutschland in Bezug auf politische Teilhabe, Mediennutzung oder Vertrauen in Institutionen. Junge Menschen engagieren sich politisch – nur anders als frühere Generationen. Sie nutzen Social Media, um sich zu informieren, zu mobilisieren und Haltung zu zeigen. Das digitale Informationsuniversum ist jedoch ein ambivalenter Raum: Einerseits sind soziale Netzwerke Plattformen für bewusste Desinformation, Hass und Hetze – andererseits sind sie der Ort, an dem sich junge Menschen auch gezielt über politische oder historische Themen informieren. Wie können politische Bildung und demokratische Teilhabe in diesen digitalen Räumen gelingen? Was können wir aus der Transformation seit den 1990er Jahre und den unterschiedlichen politischen Sozialisationserfahrungen in Ost und West mit Blick auf eine Bildungskommunikation, die die junge Generation erreicht, lernen?
Die Podiumsdiskussion nimmt diese Fragen zum Ausgangspunkt, um über innovative Formate der politischen Bildung zu sprechen. Dabei werden beispielhafte Projekte vorgestellt, die zeigen, wie Bildungskommunikation im digitalen Raum funktionieren kann und wie junge Menschen selbst aktiv in den politischen Diskurs eingebunden werden können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Formaten, die von jungen Menschen initiiert und gestaltet werden und somit Teil des politischen Diskurses sind.
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Unsere Podiumsgäste

Dr. Knud Andresen
Dr. Knud Andresen ist Regierungsdirektor im Stab der Ostbeauftragten der Bundesregierung und betreut dort u.a. Fragen der historischen Aufarbeitung und Transformation. Er hat über Geschichtspolitik und kollektive Identität promoviert und zunächst in der politischen Bildung und dann viele Jahre im Bereich digitaler Kommunikation von Politik gearbeitet.
Seit 2025 ist Staatsministerin Elisabeth Kaiser die Beauftrage der Bundesregierung für Ostdeutschland. Zu ihren zentralen Aufgaben gehört die Förderung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland, die Stärkung strukturschwacher Regionen und die Erhöhung des Anteils der Ostdeutschen in Führungspositionen sowie die Koordination des jährlichen Berichts zum Stand der Deutschen Einheit.
Katharina Hochmuth
Katharina Hochmuth ist Leiterin des Arbeitsbereichs Schulische Bildung in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Vermittlung von DDR-Geschichte für eine junge Generation mit digitalen Formaten und biografischen Zeugnissen ist ein zentrales Anliegen. Dazu gehört das Zeitzeugenbüro, der Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten“ oder der Instagram-Kanal ddr_verstehen. Sie studierte Geschichtswissenschaft sowie Regionale Tourismusplanung und Tourismusmanagements an der FU Berlin.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur fördert die umfassende Auseinandersetzung mit den Ursachen, der Geschichte und den Folgen der SED-Diktatur. Sie unterstützt Projekte der historisch-politischen Bildung, fördert wissenschaftliche Forschung und trägt zur Erinnerungskultur bei. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung der Geschichte der deutschen Teilung und der Friedlichen Revolution an junge Generationen.


Vanessa Beyer
Vanessa Beyer (Co-Gründerin k_einheit) macht ostdeutsche Gen Z-Stimmen hörbar – jenseits von Klischees und politischer Instrumentalisierung. Sie selbst ist Teil der Gen Z und studierte Europa- und Kommunikationswissenschaftlerin. Mit k_einheit schafft sie als politische Bildnerin Räume für Dialog und gegenseitiges Verstehen zwischen Ost und West, Jung und Alt. Ihre Arbeit fördert Teilhabe und ein differenziertes Bild ostdeutscher Identitäten – online und offline, immer mit Fokus auf Vielfalt und Zukunft.
Die Initiative k-einheit zielt darauf ab, die Stimmen der Generation Z in Ostdeutschland zu stärken und deren Perspektiven in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Mit Dialogformaten, Workshops, Podiumsdiskussionen und Filmgesprächen fördert sie die Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, Herausforderung und Lebensrealitäten junger Menschen in Ostdeutschland und gesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Janina Franke
Janina Franke ist seit 2022 als Projektleiterin für Bildungsprojekte bei Eduversum mit den Schwerpunkten Umweltbildung und politische Bildung. Als Leiterin des Instagram-Projekts „Wir in Ost und West“ ist sie tagtäglich mit den Herausforderungen konfrontiert, die politische Bildung auf Social Media mit sich bringt.
Die Eduversum Jugend- und Bildungsagentur entwickelt innovative Bildungsprojekte vor allem im Bereich der historisch-politischen Bildung. Sie konzipiert zeitgemäße digitale Formate sowie Social-Media-Kanäle im Auftrag von öffentlichen Institutionen, Stiftungen und Verbänden.

Eine Veranstaltung in der Reihe Bildung4Future der Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e.V.
in Kooperation mit der Eduversum Verlags- und Bildungsagentur.
Die Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der Bildungsprojekte für Schulen und außerschulische Lernorte entwickelt. Er erstellt Unterrichtsmaterialien zu gesellschaftspolitischen Themen, fördert die Medienkompetenz von Jugendlichen und organisiert als anerkannter Träger der politischen Bildung Veranstaltungsreihen und Diskussionsformate. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet eng mit Ministerien, Stiftungen und Bildungseinrichtungen zusammen, um politische Bildung lebensweltnah und partizipativ zu gestalten.


